Alle Jahre wieder

Denkst du jetzt an geröstete Mandeln, Fruchtpunsch und Zimtsterne? Kannst du vielleicht sogar ein Weihnachtslied in deinem Kopf hören? Wenn ja, wirst du dich sicher fragen, warum ich dir diese Flöhe ausgerechnet im Mai in den Kopf setze. Schließlich ist es draußen sonnig und angenehm temperiert (ja gut, es könnte wärmer sein) und du träumst bereits von deinem Sommerurlaub. Was also soll das Gerede von all den Dingen, die erst in einem halben Jahr an der Reihe sind? Nun, ich singe dieses Lied, denn Alle Jahre wieder

Bild von einem Stück Kuchen mit einer Gabel

… gibt es Rhabarberkuchen. Jedenfalls bei uns, wo das süße Gebäck mit den sauren Stücken viel Begeisterung hervorruft. Am liebsten verspeisen wir die Variante mit Baiserdecke, so wie sie hier im Bild zu sehen ist. Dieser Kuchen ist so lecker, dass ich am liebsten sofort losziehen möchte, um Rhabarber zu besorgen. Zum Glück ist es endlich Mai und die rosafarbenen Stangen werden im Supermarkt wieder zum Verkauf angeboten.

So sehr ich dieses Backwerk auch liebe, ich bin dennoch froh, dass es sich bei Rhabarber um ein saisonales Produkt handelt, das nicht das ganze Jahr über im Angebot des Lebensmittelhandels zu finden ist. Zum einen bleibt mein Rhabarberkuchen dadurch etwas Besonderes und keiner hat ihn über, zum anderen schmeckt er im heißen August oder im nebligen November sowieso nicht. Schließlich sind Lebkuchen im März auch keine Leckerei und eine deftige Gänsekeule mit Rotkraut passt nun mal nicht in den Juli. Obwohl ich mir habe erzählen lassen, dass so einem Osterhasen auch im Sommer noch die Ohren abgebissen werden können. Ich frage mich dabei allerdings, wie der schokoladige Kerl es so lange geschafft hat, vor den hungrigen Mäulern davon zu hoppeln.

In unserem Garten wächst übrigens ebenfalls Rhabarber, jedoch sind die Pflanzen zu jung und nicht sehr hoch, so dass ich nichts ernten kann. Und so heißt es, sich in Geduld zu üben. Aber ich weiß ja, Alle Jahre wieder kommt ein neuer Mai und nächstes Jahr sind die schmackhaften Stangen vielleicht schon groß genug für eine eigene Ernte. Bis dahin warte ich und bitte hiermit um Verzeihung, dir ausgerechnet im Mai ein Weihnachtslied als Ohrwurm verpasst zu haben.