Das seltsame Wort

Bild eines offenen Buches mit Notizfähnchen

Die meisten kennen das. Man spricht ein Wort mehrfach hintereinander und plötzlich verliert es jeden Inhalt und Sinn. Bei mir setzt dieser Effekt ungefähr nach zehn Wiederholungen ein. Butter. Butter Butter. Klingt interessant, diese Kombination aus dem Vokal U und dem Explosivlaut T. Butter Butter Butter. Spricht eigentlich jemand tatsächlich das E, ist das nicht eher ein O oder A? Butter Butter Butter Butter. Vor meinem inneren Auge hüpft ein Ball. Wenn er den Boden berührt, gibt das ein Geräusch. Butter Butter Butter Butter Butter. Weiß hier noch jemand, was Butter eigentlich ist? Butter Butter Butter.

Die Dissoziation eines Wortes von seiner Bedeutung beobachte ich bei mir nicht nur beim Sprechen sondern auch beim Schreiben. Mittlerweile frage ich mich zum Beispiel, ob ich das Wort Butter überhaupt richtig geschrieben habe. Es sieht so seltsam aus. Als hätte ich es noch nie gesehen. Ich bin fast versucht, ein Wörterbuch aufzuschlagen und nachzusehen. Dankbarerweise habe ich in dem Programm, in dem ich diese Sätze tippe, eine Rechtschreibüberprüfung, die mir versichert, dass das Wort korrekt geschrieben wurde. Ein leiser Zweifel bleibt dennoch.

Ich beschäftige mich mit diesem Phänomen, weil mich ab und an beim Schreiben genau dieser leise Zweifel überfällt und mir Fragen stellt. Habe ich dieses Objekt tatsächlich in den passenden Kasus gesetzt? Ist eine Wortgruppe, die oft verwendet wird und die ich schon tausendmal anderswo gelesen habe, nicht dennoch irgendwie falsch? Bin ich mir wirklich sicher, dass dieses seltsame Wort da in meinem Text das bedeutet, was ich zu wissen meine? In den meisten Fällen benutze ich dann tatsächlich ein Wörterbuch und sehe nach. Vielleicht lerne ich ja noch etwas Neues. Meistens bin ich dann aber doch erleichtert, dass ich meine Muttersprache gut im Griff habe.

Obwohl… Was IST Butter eigentlich?