Gedanken zum neuen Jahr

Bild der bunt ausgemalten Jahreszahl 2020 auf einem Kalenderblatt

2020. Das sieht doch interessant aus. Zwanzig-Zwanzig. Das klingt auch interessant. Seit jeher faszinieren uns Zahlen, die sich irgendwie wiederholen oder selbstähnlich sind. Das manifestiert sich in dem Begriff Schnapszahl für identische Zahlenfolgen wie 33 oder 888. Nun ist 2020 nicht wirklich eine Schnapszahl, da sich eine Sequenz von Ziffern wiederholt, dennoch bleibt unser Auge daran hängen. Nicht ohne Grund gab es viele Eheschließungen am 01.01.01 und den folgenden elf Jahren, in denen ein analoges Datum existiert hat. Manchen wählten auch so etwas wie den 20.07.2007 als Termin. Ob sich die Vermählten später besser an ihren Hochzeitstag erinnern müsste allerdings noch geprüft werden. Ich jedenfalls freue mich schon, die Jahreszahl 2020 zu schreiben. Auch an Nicht-Hochzeitstagen.

Apropos: Mit dem Beginn eines neuen Jahres ändert sich doch eigentlich nur die Zahl, die wir bei Datumsangaben am Ende schreiben, sonst bleibt alles gleich. Das Wetter ist immer noch matschig-kalt und grau. Im Kühlschrank lauern immer noch Reste von Preiselbeermarmelade und Salatcreme. Das Geschenk von Tante Martha ist immer noch schrecklich und leider nicht umtauschbar. Dennoch nehmen viele Menschen den Jahreswechsel als Motivation mehr zu ändern als nur das Kalenderblatt. Sie wollen regelmäßig Sport treiben. Öfter Freunde besuchen. Mehr für die Umwelt tun. So lobenswert diese sogenannten guten Vorsätze sind, was hat das neue Jahr damit zu tun? Eigentlich könnte man doch auch Ende Mai oder mitten im Oktober beschließen, dass man eine Sache anders machen möchte als bisher. Ja, könnte man. Aber das neue Jahr scheint für viele ein passender Anfang zu sein. Diese schicke neue Zahl am Ende des Datums. Ja genau, die 2020!

2020, was für eine Zahl! Es gibt einen wunderbaren Kurzfilm in den Weiten des Internets, in dem eine Grundschullehrerin mit einem ihrer Schüler über das Ergebnis der Rechenaufgabe 2+2 diskutiert. Die Lehrerin sagt 4, der Schüler 22. Ohne die Pointe des Kurzfilms vorwegzunehmen, sei noch so viel erzählt: Es entsteht eine Diskussion über die Grundregeln der Addition, die von den Eltern des Schülers, der Schuldirektorin und gar von Nachrichtensendungen geführt wird. Als Zuschauer kommt man nicht umhin zu glauben, das Ergebnis von 20+20 wäre 2020.

Das neue Jahr ist übrigens ein Schaltjahr. Ein Tag mehr! Ist das nicht wundervoll? Ein Tag mehr, um innezuhalten und die Blumen am Wegesrand zu betrachten. Ein Tag mehr, um schwungvoll zu eurer Lieblingsmusik zu tanzen. Ein Tag mehr, um Freunde und Familie zu besuchen. Ein Tag mehr, um komplizierte Origamisterne zu falten. Ein Tag mehr, um anderen zu helfen. Ein Tag mehr, um über interessante Zahlen nachzudenken (okay, das mache wohl nur ich). Ein Tag mehr, um sich über Kinderlachen und Sonnenstrahlen zu freuen. Und ein Tag mehr, um all die guten Vorsätze zu erfüllen, die ihr euch vorgenommen habt. In diesem Sinne: Macht was draus, aus diesem Jahr mit der schönen Zahl 2020!