Immer dieser Tippfehler

Bild einer Tastatur, Tasten C und H sind vertauscht

Habt ihr nicht auch manchmal solche Tage, an denen es toll wäre, wenn zwei Buchstaben auf der Tastatur die Plätze tauschen würden? Für mich wären es die Buchstaben C und H. Im Deutschen folgt dem C in vielen Fällen ein H. Allein das Wort ich. Was macht man nun also, wenn man ständig ihc tippt? (Übrigens ein Tippfehler, den mein Schreibprogramm von allein korrigiert. Ich musste zurück zu dem Wort gehen und es „zurückkorrigieren“.) Und dann wären da noch nihct und Lohc und Mahct. Ja, ich habe da so meine Tage.

Wer hat eigentlich die Anordnung der Buchstaben auf der Tastatur festgelegt? Eine kurze Recherche ergibt, dass die heutige Belegung – allgemein QWERTZ-Layout genannt – auf die Entwicklung einer Schreibmaschine durch Christopher Latham Sholes zurückgeht. Aufgrund der Mechanik innerhalb des Geräts war es notwendig, häufig genutzte Buchstaben räumlich voneinander zu trennen, damit sich die Metallarme, die die Buchstaben auf das Papier schlugen, nicht verhakten. Schnelles Tippen sollte also nicht gefördert sondern vielmehr vermieden werden. Das erklärt dann wohl, warum viele der am häufigsten verwendeten Buchstaben nicht in der Mittelreihe aufzufinden sind, wo sie leichter zugänglich und damit einfacher zu tippen wären.

Heute verwendet kaum noch jemand eine mechanische Schreibmaschine und so steht die Frage im Raum, warum wir weiterhin mit dem QWERTZ-Layout arbeiten. Gibt es keine anderen? Doch, es gibt sie. Die bekannteste Alternative stammt von August Dvorak und wird nach seinem Entwickler als Dvorak-Tastaturbelegung bezeichnet. Bei der Gestaltung des Layouts waren Ergonomie und Tippgeschwindigkeit die wesentlichen Gesichtspunkte. Zugegeben, eine Dvorak-Tastatur sieht interessant aus. Und es gibt viele Menschen, die erfolgreich mit dieser oder einer anderen Variante tippen. Im besten Fall sogar schneller als mit der üblichen QWERTZ-Tastatur. Natürlich bedarf es vorher eines Umlernens, wobei dem gewillten Tipper spezielle Webseiten behilflich sind, die Fehlerquote und Geschwindigkeit bewerten. Was es nicht alles gibt.

Am meisten hat mich ein Video zu diesem Thema fasziniert, in dem es sich jemand zur Aufgabe gemacht hatte, ein anderes Tastaturlayout mindestens genauso schnell zu beherrschen wie bisher die QWERTZ-Variante. Nach einer relativ kurzen Lernphase hatte er sein Ziel erreicht. Besonders erstaunlich fand ich, dass er zwischen den beiden Tastaturbelegungen wechseln konnte. Nach wenigen Minuten der Neuorientierung tippte er wieder so schnell wie zuvor. Ist das, als würde man auf der Tastatur eine Fremdsprache beherrschen? Das Ganze ist wahnsinnig spannend und liebend gern würde ich weiter recherchieren und ausprobieren. Allerdings hilft mir das alles bei meinem aktuellen Problem nicht weiter und ich fürchte, auch ein Wechsel der Tastaturbelegung ändert nichts an meinem Tippfehler. Manhcmal ist einfahc der Wurm drin.