Kirschblüten im Januar
Das könnte der Titel eines japanischen Buches sein. Tatsächlich gibt es das Werk Kirschblüten und rote Bohnen von Tetsuya Akikawa. Davon möchte ich heute jedoch nicht erzählen.
Es ist mal wieder Januar. Das Wetter ist mir zu trüb und zu kalt. Und wie so üblich fehlen mir zu dieser Jahreszeit fröhliche Farben. Kleine Punkte von Gelb, Rosa oder Hellblau. Genauer gesagt sehne ich mich nach dem Frühling. Nach den ersten warmen Sonnenstrahlen auf meiner Nase. Dem Anblick grüner Spitzen an den Tannenzweigen. Zartrosafarbenen Blütenblättern, die lautlos auf die Erde sinken. In meiner Vorstellung werden die Blätter von einem sanften Wind aufgewirbelt und auf einem nahe gelegenen Teich abgesetzt. Eine Holzbrücke im Hintergrund führt zu einer schmucken Pagode aus Holz. – Wer sich jetzt fragt, wie ich ausgerechnet auf dieses Bild komme, der hat meine aktuelle Freizeitbeschäftigung nicht gesehen.
Fläche für Fläche, Zahl für Zahl, Pinselstrich für Pinselstrich schaffe ich mir meine eigenen Kirschblüten aus Acrylfarbe. Wie sich das für ein gutes Kirschblütenbild gehört ist es thematisch in Japan angesiedelt und ähnelt der oben genannten Beschreibung. Zurzeit komme ich gut mit voran (was soll man bei dem ungemütlichen Wetter auch anderes tun?) und ich hoffe, dass ich in Bälde mit meinem Bild fertig bin. Dann kann ich mitten im Januar meine Kirschblüten genießen und mich an den kleinen Punkten in Rosa erfreuen. Vielleicht ist die Wartezeit auf den Frühling dann nicht mehr so lang.