Wir haben eine abendliche Spazierrunde „um den Block“, die wir (fast) täglich begehen. Die Straße rauf, an der Gartenanlage vorbei, entlang einer Reihe schmucker Holzhäuser einen kleinen Hügel hinauf und die Parallelstraße wieder zurück. Es gibt immer etwas zu sehen. In den Vorgärten blühen farbenfrohe Blumen und Sträucher, aktuell sind es vor allem viele Rosen. An dem einen Haus wird gerade ein neuer Zaun gebaut, an einem anderen die Fensterläden gestrichen. Die Informationstafel an der Bushaltestelle kündigt die nächste Verbindung in sieben Minuten an. Der Neubau in der Kurve wächst und wächst und wächst. Viel zu oft aber sehen wir gar nicht mehr hin, zu bekannt ist uns die Strecke mittlerweile geworden.

Gegen diese Monotonie hilft nur ein Ortswechsel! Und so haben wir uns gestern auf einen Ausflug begeben, um einmal woanders spazieren zu gehen. Da mir Parkanlagen mit großen, alten Bäumen und kleinen Flächen von Wasser gefallen, haben wir nach eben solchen in unserer näheren Umgebung gesucht. Wir waren erstaunt darüber, wie viele dieser bezaubernden Orte es nur einen Steinwurf entfernt gibt. Und so besuchten wir zuerst den Barockgarten in Zabeltitz, dann den Stadtpark in Großenhain und zuletzt den kleinen Schlosspark in Lauterbach. Alles wunderbare Orte, um entspannt spazieren zu gehen und sich an dem schattigen Grün und den bunten Libellen auf den Wassern zu erfreuen. Gerade dass diese Anlagen keine riesigen Angelegenheiten wie zum Beispiel Versailles sind macht sie charmant.

Am Ende des Tages waren unsere Augen so voll mit neuen Eindrücken, dass wir die übliche Runde nicht mehr antreten konnten, obwohl es zeitig genug am Abend gewesen wäre. Zu müde war der Verstand, auch wenn die Füße vielleicht noch ein paar Schritte in sich gehabt hätten. Wir waren gerade noch fähig zu dem Gedanken, dass es bestimmt viele weitere Parkanlagen ganz in der Nähe gibt, durch die sich das Spazieren lohnt. Wir müssen sie nur aufsuchen. Und so bin ich mir ziemlich sicher, was wir am nächsten Wochenende vorhaben!