Wollen wir uns setzen?

Abbildung einer Steinbank am Ende eines grün überwucherten Weges

Vor gut einer Woche spazierten wir durch einen verträumten Garten in Irland. Das Grün der Bäume und Sträucher war frisch, lebendig und kräftig. Auf der ungemähten Wiese streckten vielfarbige Blüten ihre Kelche der Sonne entgegen. Diese versteckte sich recht häufig hinter gemächlich dahinziehenden Wolken, dennoch war es angenehm lau und – untypisch für Irland – trocken. Ein neugieriges Rotkehlchen setzte sich kühn auf den Ast des Baumes über uns, doch ehe ich darauf hinweisen konnte, war es schon zum nächsten Baum geflattert. Der Kies des Weges knirschte leise unter unseren Füßen, als wir um eine Ecke bogen. In der Hecke neben uns öffnete sich ein kleiner, von einem Spalier überschatteter Pfad, an dessen Ende eine halb überwucherte Steinbank zum Verweilen einlud. Begeistert zückte ich die Kamera und schoss ein Bild von dieser malerischen Sitzgelegenheit. Mein Mann, der hinter mir stand, fing an zu kichern. Das war in diesem Urlaub nicht die erste Bank, die ich fotografiert hatte. Und es würde nicht die letzte bleiben. Das wusste mein Mann genauso wie ich und es erheiterte ihn.

Abbildung einer weißen, verschnörkelten Bank in einem grünen, gepflegten Garten mit Kieswegen

Ich habe mir dieses Thema für meine Urlaubsfotos übrigens nicht ausgesucht, vielmehr hat es mich gefunden. Bereits am ersten Tag unserer Reise besuchten wir einen botanischen Garten und genossen eine Pause mit Wasser und Streuselschnecke auf einer schattigen Bank. Wir waren umgeben von Rhododendronblüten, die so intensiv leuchteten, dass sie wie Neonreklamen aussahen. Pummelige Hummeln schwirrten von einer Werbeanzeige zur nächsten und sammelten den angepriesenen Nektar. Es war ein wunderbarer Tag. Und eine wirklich wunderbare Bank. Dort hätte ich lange sitzen bleiben können! Wir besuchten in den folgenden Tagen viele botanische und „normale“ Gärten und stets gab es eine gemütliche Sitzgelegenheit für einen Moment der Ruhe und Entspannung. Und eine sah pittoresker aus als die nächste. Bald fing ich an zu scherzen, dass ich auf der Suche nach der romantischsten Bank Irlands wäre. Fleißig drückte ich auf den Auslöser, schließlich wollte ich sie nicht verpassen. Ob ich sie gefunden habe? Ich meine schon. Hier ist sie:

Abbildung einer Holzbank vor einem kleinen See umgeben von grünen Bäumen

Ob ich darauf gesessen habe? Ich fürchte nicht. Lasst mich mal schnell zurück nach Irland reisen, um das nachzuholen…